Dienstag, 28. August 2007

Image-offensive der GEZ

Um ihr sowieso schon beschissenes Image in der Öffentlichkeit noch weiter zu ramponieren lässt sich die GEZ so einiges einfallen. Neben grottenschlechten Fernsehspots hat sie ein neues Marketinginstrument für sich entdeckt, das sich in Deutschland in der letzten Zeit sowieso schon immer größerer Beliebtheit erfreute: die Abmahnung.

Abgemahnt wurde eine Website wegen, nach Meinung der GEZ, "irreführende[r] und falsche[r] Begriffsverwendung". So sollen auf der Website "nicht-existente Wörter" benutzt worden sein. Dies ist, wie nicht anders zu erwarten, natürlich eine unverschämte Anmaßung, der GEZ aber durchaus würdig.

Wer hat denn das Recht, über die Existenz von Wörtern zu urteilen? Etwa die GEZ? Nein, verdammt. Jeder Sprecher einer Sprache hat das Recht, Wörter als existent oder als nicht existenz zu erkennen und dementsprechend zu nutzen. Die GEZ hat nicht den Furz eines Rechtes, jemanden irgendwelche Wörter zu verbieten, nur weil sie selbst für einen Sachverhalt ein von Medienberatern zurechtgedichtetes und aalglattgemachtes, nichtssagendes Wortungetüm hervorgebracht hat, was kein normaldenkender Mensch je verwenden würde.

Genausowenig wie man den GEZ-Menschen dazu zwingen kann, entgegen seines Sprachgebrauches zu seinen Mit-GEZ-Menschen homie oder digger zu sagen, genausowenig kann die GEZ jemanden zwingen, Worte entgegen seinem allgemeinen Sprachgebrauch zu nutzen.

Und der Volksmund sagt eben "Ich hab einen Brief von der GEZ bekommen" an Stelle von "[Ich habe ein] Informationsschreiben der GEZ und/oder [ein] Schreiben, mit dessen Hilfe der gesetzliche Auskunftsanspruch des § 4 Abs. 5 RGebStV geltend gemacht wird [bekommen]" Da können sich die GEZ-Juristen* auf den Kopf stellen, so etwas geht nicht.

Nicht ganz: Nur in Deutschland geht so etwas.
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* wahrscheinlich besteht die GEZ auch darauf, dass die GEZ-Juristen "juristische Beauftragte der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten" genannt werden, weil GEZ-Jurist ihrer Meinung ein nicht existentes Wort sei.

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Frei Schnauze

"Nach uns die Sintflut ist der Wahlspruch jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation." - Das Kapital. Band 1. Zweiter Abschnitt, Achtes Kapitel

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