Donnerstag, 24. Januar 2008

Die Ereignisse überschlagen sich.

Es war keine langweilige Woche bisher. Erst gings an der Börse steil nach unten, dann wieder kräftig nach oben.

Doch auch andere haben in diesen Stürmischen Zeiten eine Erwähnung verdient. Zum Beispiel Siemens. Erinnert sich noch jemand an den Milliardenschweren Schmiergeldskandal? Ja? Da kam nämlich noch mal was nach, diesmal aus der bisher unbelasteten Medizintechniksparte. Nach Berichten der "Süddeutschen Zeitung" kam es dort zu Schmiergeldzahlungen in Höhe von 140 Millionen Euro. Bei der stationären Aufnahme kann man dazu näheres Erfahren.

Ein "Amokläufer" hat seinem Arbeitgeber mal eben 4,9 Milliarden Euro Schaden zugefügt. Und dieser Arbeitgeber ist kein geringerer als die französische Renommierbank Societe Generale. Durch diesen Betrug könnte die Bank in eine enorme Krise gestürzt werden, die ersten Klagen gegen die Bank sind schon in Planung - wegen "Verbreitung falscher Informationen". Ach übrigens, der 31 jährige Banker sei übrigens ein "netter Junge" und "brillianter Student" gewesen, sagte eine ehemalige Dozentin. Irgendwie kann ich mir ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen, wenn ich diese Geschichte lese. Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch: Wie kann jemand so viel Geld auf die Seite schaffen oder vernichten, ohne dass das jemand merkt. Ich meine, 4,9 Milliarden Euro sind kein Taschengeld.

Und wo wir gerade bei den Banken sind. Die bisher immer so in den Himmel gelobte BayernLB musste gestern auch einräumen, dass man sich doch ein wenig verspekuliert hatte, bei der Sache, wo sich andere Banken noch viel mehr verspekuliert hatten.

Mal wieder eine Kartellstrafe zahlen muss Bayer. Die EU-Behörde verhängte eine Strafe in Höhe von 28,9 Millionen Euro, weil Bayer Preisabsprachen mit dem "Mitbewerber" Zeon (5,4 Millionen Euro Strafe) tätigte. Die Preisabsprachen betrafen den Markt für Nitrilkautschuk, dieser wird vor allem in der Automobilindustrie zur Herstellung von Öl- und Kraftstoffschläuchen, Dichtungen und Dichtungsringen benutzt. „Dies ist die vierte Kartellentscheidung in der Synthetikkautschukbranche in drei Jahren. Ich hoffe, dass es auch die letzte sein wird. Die Abnehmer von synthetischem Kautschuk sollen wissen, wie viel sie diese Kartelle gekostet haben. Und die Aktionäre sollen wissen, wie viel sie diese Geldbußen kosten werden, " sagte EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes zu diesem Fall. Doch wie immer zeigte sich die neoliberale EU gnädig. Bayer wurde 12,4 Millionen Strafermäßigung zugestanden, Zeon immerhin 1,4 Millionen.

Eine wesentlich höhere Strafe könnte E.on treffen. Das Handelsblatt will herausgefunden haben, dass die EU Wettbewerbskommision wegen eines Siegelbruchs eine Strafe von bis zu einer halben Milliarde Euro gegen den sympathischen Stromlieferanten verhängen will.

So, das wars erst mal.

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Frei Schnauze

"Nach uns die Sintflut ist der Wahlspruch jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation." - Das Kapital. Band 1. Zweiter Abschnitt, Achtes Kapitel

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