Freitag, 17. August 2007

Zufälle gibts. Das glaubt man gar nicht.

Wir bereiten das ganze mal chronologisch auf.

15. August 2007

Stolz verkündet die Propagandaschleuder INSM, dass eine ihrer Studien zu einem Ergebnis gekommen ist. Das "Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" kostet die Unternehmen nur Geld, nämlich, so hat das Beauftragte Team der Universität Dortmund (P.S: Schämt euch. Leute die für solche Leute den Arsch hinhalten.) herausgefunden. Das Gebrüll ist groß, die Uni Dortmund rechnet weiter, und kommt sogar zu einem centgenauen Betrag. 72,50€ kostet das Gleichbehandlungsgesetz pro sozialversicherungspflichtigem Mitarbeiter. Die Bürokratiekeule wird auch mal wieder rausgekramt (Herzlichen Glückwunsch!) 87% sehen in dem Gleichbehandlungsgesetz nur zusätzliche Bürokratie. Aber Festhalten: dies alles Schreiben wir am 15. August.

16. August 2007

Nur einen Tag später wird das Thema von Politik und Medien aufgegriffen. In Person von CDU-Mann Hartmut Schauerte. Der sagt, das Antidiskriminierungsgesetz müsse geändert werden (Politikerausdruck für: Die WIrtschaftslobby ist nicht zufrieden, sie wünschen, dass wir das Gesetz abschaffen. Also werden wir das machen.) Interesant ist noch folgende Zeile
Staatssekretär Hartmut Schauerte (CDU) verwies am Mittwoch auf eine Studie der Universität Dortmund, der zufolge die Regelung die Unternehmen finanziell und personell erheblich belastet.

Auch im restlichen Text der Netzeitung wird nur im vorletzten Satz auf die INSM als Auftraggeber der Studie und damit als Beeinflusser der Ergebnisse hingewiesen. Der Grundtenor ist aber 1:1 von der INSM-PRessemitteilung übernommen: Antidiskriminierungsgesetz = Scheisse.
Im Spiegel wird wenigstens im ersten Satz auf die Auftraggeber hingewiesen.

Dennoch ist interessant zu sehen, wie Meinungsmache und Politikgestaltung a la INSM funktioniert. Eine Universität wird beauftragt, einen gewissen Sachverhalt zu beleuchten und zu einem gewissen Ergebniss zu kommen. Dieses gewisse Ergebniss nutzen dann gewisse Politiker, um gewisse Änderungen im Sinne der INSM zu fordern. Damit die Änderungen dann nicht mehr beanstandet werden müssen, fragt man gleich gewisse Wirtschaftslobbyorganisationen, wie sie die neuen Regelungen denn gerne hätten.

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Frei Schnauze

"Nach uns die Sintflut ist der Wahlspruch jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation." - Das Kapital. Band 1. Zweiter Abschnitt, Achtes Kapitel

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