Mittwoch, 17. Oktober 2007

Unerwähnt & Vergessen.

Schon am dritten Oktober gab die EU-Wettbewerbskommission bekannt, dass ein in Spanien in den Jahren 1991-2002 bestehendes Bitumenkartell zu einer Strafe von insgesamt 183,6 Millionen Euro verurteilt wurde.

Wie immer wurden die beteiligten Unternehmen mit Samthandschuhen angefasst und insgesamt 148 Millionen Euro an Strafe erlassen.

Beteiligte Unternehmen: BP, Repsol, Cepsa, Nynäs und Galp.

Und warum ich diese Nachricht erst heute veröffentliche? Nun, ich würde einmal behaupten, dass ich sehr viele Quellen abklappere, auf der Suche nach neuen Nachrichten, die ich hier veröffentlichen könnte, praktisch alle relevanten (Nachrichten-/ Wirtschafts-)Internetseiten alle ein, zwei Tage einmal besuche. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass etablierte Medien solche Skandale gerne unter den Teppich kehren, sie irgendwo unter Vermischtes führen oder in irgendeine Randspalte verschieben, damit das nichtssagende, unternehmensverherrlichende und höchstwahrscheinlich noch gekaufte Hochglanzinterview irgendeines Vorstandsvorsitzenden auf die Titelseite passt. So ist das nun einmal.

Präsidentenwahl in Amerika.

Über die amerikanischen Präsidenten der letzten Jahre wird ja so einiges erzählt. George W. Bush beispielsweise soll von dem Krieg, den er da im Nahen und Fernen Osten angezettelt hat, ebenso profitieren wie seine hochrangige Ministerriege, die überall dort, wo Unternehmen Gewinne aus diesen Kriegen einfahren ihre Investments platziert oder ihr Aufsichtsratsmandat gesichert haben.

Nun, diese alte Tradition wird Rudolph Giuliani (sofern er denn die Gunst der Wähler auch wirklich auf sich vereint) sicherlich fortführen, wenn man sich so den Zeit Artikel durchliest, der sich dem Gebaren des Mafiapaten ehemaligen Oberbürgermeisters von New York widmet.

Es wäre auch durchaus in der Tradition der oberflächlichen Ami-Wähler, die in diesem Artikel beschriebenen kleinen, störenden Nebengeräusche einfach zu vergessen (oder sich von den perfekt durchinszenierten Wahlkampfauftritten darüber hinwegtäuschen zu lassen), und sich mal wieder einen Präsidenten zu wählen, der es mit Moral und Anstand nicht so genau nimmt.

Wobei, bei rechter Überlegung, nach Kohl und Schröder, die vieles hatten, nur nicht Anstand, Moral oder Verständnis für ethisches Handeln ziert es sich mal gar nicht, die amerikanischen Wähler als oberflächlich und uninformiert zu tadeln. Wieder mal die Geschichte vom Glashaus...

Geben sie hier ihr Suchwort ein, um den Beitrag auf dieser Seite zu finden!

 

Frei Schnauze

"Nach uns die Sintflut ist der Wahlspruch jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation." - Das Kapital. Band 1. Zweiter Abschnitt, Achtes Kapitel

Status

Online seit 6439 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Sep, 02:00

Aktuelle Beiträge

Hasstiraden?
joa, ähm, nein. Wo bitte sind das Hasstiraden. Darunter...
perfectcrime (Gast) - 4. Mär, 22:38
Wirklich was geändert...
Wirklich was geändert hat sich ja nicht. An den Börsen...
Jan (Gast) - 20. Dez, 15:14
Schaut euch ENDGAME an,...
Schaut euch ENDGAME an, dass wird eure Augen öffnen....
hilfe! (Gast) - 17. Jan, 19:43
Krisencheck
Zur Zeit gehts drunter und drüber. Nicht nur an der...
perfectcrime - 17. Sep, 00:07
Gold
... steigt schon seit drei Jahren. Da brauch ich weder...
perfectcrime (Gast) - 28. Jul, 20:38

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Guckmal-da

Keine Zielgruppe

Credits


Aus der Geschichte lernen
Capitalverbrecher
Finanzbranche
Insiderhandel
Interviews
Korruption
Kultur
Preisabsprachen
Sonstiges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren